Naturdenkmal Solfelsen
Immer noch ein lohnendes Wanderziel, der Solfelsen. Dabei haben wir Glück gehabt, dass es ihn überhaupt noch gibt. Wäre Paul Andreas Streicher nicht gewesen gäbe es dieses imposante Naturdenkmal nicht mehr.
1895 – Ein Kaufvertrag zwischen Paul Andreas Schleicher, dem damaligen Vorsitzenden der Säckinger Schwarzwaldvereins-Sektion und Bernhard Bächle, Landwirt in Jungholz über ein Flurstück im Gewann „Sohlfelsen“, Kosten 236 Mark. Damit konnte Paul Andreas Streicher die markante Gesteinsgruppe aus Albtalgranit mit dem wuchtigen, eiförmigen „Pelzkappenstein“ (Höhe 5,4 Meter und eine Masse von 230 Tonnen) vor der Verwendung zu Schotter für den Geleisbau bewahren.
1899 - Ein Vertrag zwischen Kaufmann P.A. Streicher und den Vertretern des Vorstands des Säckinger Schwarzwaldvereins Oberförster Krautinger und Josef Berberich-Thomsen. Das 43, 76 Ar große Waldgrundstück Solfelsen wurde an die Sektion übertragen und ist seither im Besitz des Ortsvereins. Seit 1950 ist der Solfelsen ein registriertes Naturdenkmal. Der Säckinger Schwarzwaldverein betrachtet den Solfelsen und dessen Geschichte als ein mahnendes Symbol gegen die Vernichtung von Natur und Landschaft für wirtschaftliche Zwecke. Das Naturdenkmal dokumentiert so den erfolgreichen Einsatz des Schwarzwaldvereins mit weitsichtigen Bürgen schon vor Generationen für ein Allgemeingut.
Wen´s interessiert - Der 5,40 m hohe Stein ist kein eiszeitlicher Findling, sondern entstand an Ort und Stelle und bekam durch einen lange anhaltenden Verwitterungsvorgang sein heutiges Aussehen. Der Stein hat ein Volumen von 88 Kubikmetern und eine Masse von 230 Tonnen. Der beeindruckende Koloss ist im geologischen Sinne ein sogenannter Wollsack. Darunter ist ein von Witterungseinflüssen gerundeter Stein zu verstehen. Die Wollsackverwitterung gilt als besondere Erscheinungsform. Das Zusammenwirken von Physikalischen und chemischen Prozessen lässt dabei kantengerundete Gesteinsblöcke entstehen, die wie Kissen oder eben Wollsäcke übereinander liegen.
Aus der selben Zeit stammen auch diese Wandervorschläge.
Frei nach dem Motto "Zwischen elf und kurz nach Drei, haben Fotografen frei" war ich Mitte April 2021 bei eisigen Wind bereits um 9:00 Uhr am Solfelsen, um einige schöne Fotos für diese Webseite zu machen. Der Solfelsen ist nämlich nicht nur als Wanderziel eine Geheimadresse. Auch Fotografen kommen hier auf ihre Kosten.
Die tollen Gesteinsformationen rund um den Solfelsen und der Blick ins Rheintal Richtung Westen belohnen auf jeden Fall für den Aufstieg, wenn man von Bad Säckingen aus losgegangen ist. Auch Fotografen können den Anmarsch vom ca. 800 m entfernten Wanderparkplatz "Solfelsenweg" in Kauf nehmen, um diese wirklich tollen Motive vor die Linse zu bekommen.
Und sollte die Anreise dann doch zu beschwerlich gewesen sein, kann man ja zunächst eine kleine Pause / Vesper auf der Bank oberhalb des Solfelsens machen.
Also, besucht mal "unseren Solfelsen".
Fotos: Chr. Moschner