Naturbeobachtungen am Gartenteich
oder Fressen und gefressen werden - die Natur kennt keine Sentimentalitäten
von Gottlieb Burkart
Seit Wochen spielt sich das gleiche Schauspiel am Gartenteich ab.
Fast täglich krabbelt eine oder mehrere Libellen-Larven aus dem Wasser des Gartenteichs an den Seerosenstängeln und Uferpflanzen hoch und klammert sich dort fest. Aus den gespenstisch aussehenden schwarzen Larven schält sich mühsam ein neues Geschöpf, und nach einiger Zeit zum Entfalten und Trocknen entschwirrt eine schöne große Libelle.
Etwa 2 Jahre lang haben sich die Libellen-Larven räuberisch von Klein- und Kleinst-Lebewesen im Teich ernährt.
Die Bilder zeigen die Entwicklung von der im Teich lebenden Larve bis zum fertigen Lebewesen.
Allerdings ist das Schlüpfen wiederum eine gefährliche Zeit für die Libellen. Nach einiger Zeit hatte sich nämlich ein gestresster Amsel-Vater, der im Garten einige Ästlinge zu versorgen hatte, das Schauspiel ebenfalls angesehen und versucht, sich am gedeckten Tisch zu bedienen. Ein Schauspiel für sich, wie „der Amsler“ versucht hat, im Kolibri-Flug an seine Beute heranzukommen oder sich auf schwimmenden Seerosenblättern angepirscht hat, bis er fast im Wasser versank.
Desgleichen die Mauer-Eidechsen. Wagemutig schnappen sie sich die eine oder andere frisch geschlüpfte, in diesem Moment wehrlose Libelle, die sich zu nahe an eine Uferpflanze gewagt hatte.
Das Amselmännchen wiederum war so fokussiert auf seine Beute, dass er seine Umgebung völlig außer Acht gelassen hat und jederzeit als nächstes Glied in der Nahrungekette der Katze zum Opfer hätte fallen können – wie auch die Eidechsen.
Es ist schon beeindruckend, wie viele Libellen sich nach 2 Jahren im Larventeich aus einem kleinen Gartenteich entwickeln können.
Zum Schluss die übrig gebliebenen leeren Larvenhüllen, die gesammelte Ausbeute des Jahres 2020.
Die leeren Larven als Gruselkabinett