Walter Wagner Weg und Museumsführung
Wanderführer: José Lozano
Mit Wanderführer José Lozano vom Todtnauer Schwarzwaldverein ging es auf eine Zeitreise im Oberen Wiesental. Er war maßgeblich an der Entstehung dieses heimatkundlichen Weges beteiligt und wusste vieles zu berichten. Woher hat der Weg seinen Namen?
Walter Wagner entstammt einer Familie von Holzmachern aus dem Böhmerwald. 1961 kam er mit seiner Frau und vier Kindern nach Brandenberg.
Der Wald war für ihn mehr als nur ein Arbeitsplatz. Er pflegte diesen Weg, damals als Brandfelsweg unter den alten Einwohnern genannt. 1967 verunglückte Walter Wagner bei schwierigen Baumfällarbeiten tödlich. Um ihn zu ehren, beschloss der Stadtrat diesen Weg seinen Namen zu geben.
Der Anstieg führte im schattigen Wald auf wildromantischem Weg vorbei an zahlreichen historischen Steinmauern. Diese dienten der Stabilisierung des Weges und halfen oberhalb des Weges kleine Terrassen zur Bewirtschaftung zu schaffen. Diese Mauern entstanden im 17. und 18. Jahrhundert in mühevoller Handarbeit. Sie wurden bei Begehung und Putzarbeiten an diesem Weg von José Lozano und Willi Beckert entdeckt, freigelegt und instand gesetzt.
Immer um „sein Baby“ wie José den Weg nennt, besorgt, hatte er eine Elektroschere dabei um Dornen zu schneiden. Diese Aufgabe übernahm Michael, er machte wo nötig den Weg frei.
Immer wieder boten sich schöne Ausblicke ins Tal, zum Silberberg, zum Feldberg.
Der Abstieg nach Brandenberg führte vorbei an mächtigen Weidbuchen über einen Wiesenpfad zwischen Flügelginster und Heidekraut.
Nach der Mittagsrast ging es weiter zur Wolfsschlucht und pünktlich zur Führung erreichten wir das Bürstenmuseum. Wir erlebten eine spannende Reise von den Anfängen der Bürstenmacherei bis zur Gegenwart, von der Manufaktur zur Industrie – die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie von 1770 bis 2022, denn auch heute noch spielt die Bürstenindustrie und die Bürstenmaschinenindustrie in Todtnau eine große Rolle.
Der Maschinenspezialist Michael konnte die Funktionsfähigkeit einer historischen Bürstenbindmaschine wieder herstellen und betätigte sich als Bürstenbinder. Nach dieser interessanten Führung durch das Museum (www.todtnau.museum), ließen wir uns bei der Einkehr im Café Gutmann leckeren Kuchen oder Eisbecher schmecken.
Unsere kleine Wandergruppe bedankt sich herzlich bei José Lozano für diesen erlebnisreichen Wandertag bei strahlend schönem Sommerwetter.