Wimpelwanderung 2022
WIR waren dabei
Es ist im Schwarzwaldverein gute Tradition, dass der altehrwürdige Wimpel des Hauptvereins vom vorjährigen Ort der Hauptversammlung zum aktuellen Versammlungsort getragen wird – zu Fuß oder neuerdings auch schon mal zum Teil per Rad.
Für die Ortsvereine, die die Versammlung im zurückliegenden Jahr ausgerichtet haben, ist es ein willkommener Anlass für eine anspruchsvolle, gesellige Tour, die manchmal auch deutlich über hundert Kilometer lang sein kann und in mehreren Tagesetappen absolviert wird. Was auf den ersten Blick wie ein antiquierter Brauch daher kommt, wird heute von den Ortsvereinen immer öfter für eine kreative, gesellige und sportliche Tour genutzt.
Text und Gruppenfotos: Hauptverein Freiburg
Die Wimpelwanderung 2022 von Freiburg nach Laufenburg war bestens organisiert von Hauptwanderwart Martin Huber. Vor Ort erfolgte die Führung durch Wanderführerinnen und Wanderführer der jeweiligen Ortsvereine.
In Freiburg angekommen erst mal eine "lange Rote", dann geht´s los ...
Etappe 1, Montag 20.Juni 2022
Aus der Stadt (Freiburg) hinauf zum Hohbühl
Wanderführung:
Beate Hartung und Walter Sittig vom OV Freiburg Hohbühl
Nach der Bahnfahrt stärkten wir uns auf dem Münsterplatz mit den „langen Roten“ für die kommende Herausforderung. Am Schlossbergring am Haus des Schwarzwaldvereins wurden wir 14 Dauerwanderer vom Team des Hauptvereins mit einem kleinen Sektempfang begrüßt. Der Gepäcktransfer durch unser „Versorgungsteam“ Ellen und Oli bedeutete eine große Erleichterung. Los ging’s bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen mit dem Wimpel voran zum Kanonenplatz auf dem Schlossberg mit Ausblick auf Freiburg, weiter durch Wiehre und Güntherstal auf dem Weg der Revolutionäre nach Horben. Dann ein letzter langer Aufstieg zum Berglusthaus Hohbühl. Dort agierte unser Präsident als Grillmeister und wir konnten die angenehme Abendstimmung genießen, bevor wir uns zur Nachtruhe begaben in Mehrbettzimmern mit Stockbetten eine unruhige Nacht.
Etappe 2, Dienstag 21. Juni 2022
Über die Höhen des Südschwarzwaldes nach Todtnau
Wanderführer: Maximilian Melch vom OV Todtnau
Nach dem Frühstück im Freien und dem obligatorischen Gruppenfoto wanderten wir zum Gießhübel zwischen Schauinsland und Münstertal, weiter nach Muggenbrunn. Auf dem Rastplatz am Barfußpfad wartete unser Versorgungsteam mit einer Stärkung. Dann der Aufstieg nach Todtnauberg und am beeindruckenden Todtnauer Wasserfall entlang der Abstieg nach Todtnau. Von nun an ging’s bergauf zum Hasenhorn und weiter zur Gisibodenalm. Dort hatte unser Wanderführer Max ein Mittsommerfest mit einer jungen Blasmusik-Band organisiert, zu dem die Menschenmassen aus Todtnau und Umgebung strömten. Ein Gewitterschauer unterbrach die musikalischen Darbietungen aber bald schickte die Abendsonne wieder ihre Strahlen und das Fest ging weiter.
Etappe 3, Mittwoch 22. Juni 2022
Oberhalb des Prägtales über die stillen Gipfel Blößling und Hochkopf nach Todtmoos
Wanderführerin: Doris Strittmatter vom OV Todtmoos
Vom Gisiboden ging’s zum Sattel Bernauer Kreuz, wir querten den oberen Prägbach und gelangten beim Hofeck auf den Westweg. Von der Passhöhe „Auf der Wacht“ begann unser Aufstieg zum Blößling bei Regen. Das erwartete herrliche Panorama fiel deshalb sprichwörtlich ins Wasser. Weiter wanderten wir zum Präger Eck, vorbei am Ledertschopenstein zum Hochkopf. Am Hochkopfturm wurden wir vom Todtmooser Schwarzwaldverein mit Kaffee und Kuchen belohnt. Der Abstieg erfolgte über den Lebküchlerweg. Durch die Rabenschlucht erreichten wir bei Sonnenschein die Todtmooser Wallfahrtskirche, wo wir von Hans-Dieter Folles eine interessante Führung zur Kirche und Todtmooser Geschichte erhielten.
Etappe 4, Donnerstag 23. Juni 2022
Vom Wallfahrtsort Todtmoos über die Höhen des Hotzenwaldes nach Rickenbach
Wanderführer: Georg Keller vom OV Vorderer Hotzenwald
Auf dem Rickenbacher Wallfahrtsweg wanderten wir über den Rheintalblick zur Freiwaldkapelle und weiter zum Steinernen Kreuz und hoch zum Gugelturm, von dem aus sich eine herrliche Rundumsicht bot. Zur Mittagsrast wurden wir vom Schwarzwaldverein Herrischried mit Bauernwürsten und Kartoffelsalat bewirtet, begleitet von Erläuterungen vom Vorsitzenden Christoph Berger. Über Giersbach und Segeten erreichten wir bei Hogschür den Murgtalpfad. Entlang der Hochsaler Wuhr, vorbei am Kleinkraftwerk kamen wir zum Energiemuseum. Dort erhielten wir von Heino Becker anhand eines großflächigen Modells eine Übersicht über die Nutzung der Wasserkraft im Hotzenwald, insbesondere der Wuhren. Entlang des Hännemer Wuhrs und über den Golfplatz erreichten wir unser Etappenziel Rickenbach. Dort wurden wir vom Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins Vorderer Hotzenwald, Ralf Engel und der Vorsitzenden des Jubiläumsvereins Laufenburg, Ines Zeller begrüßt. Der Abschlusshock wurde gewitterbedingt nach innen verlegt werden.
Etappe 5, Freitag 24. Juni 2022
Von den Höhen des Hotzenwaldes hinunter zum Hochrhein
Wanderführer: Norbert Vogelbacher vom OV Vorderer Hotzenwald
Der Tag startet mit der eindrucksvollen Besichtigung der Rickenbacher Pfarrkirche. Georg Keller erläuterte das außergewöhnliche Chorgemälde und die beeindruckenden Kirchenfenster von Emil Wachter. Dann ging es über den geologisch interessanten Steinbruch Wickartsmühle, den Wasserfall Strahlbrusch, über den Murgtalpfad steil und hindernisreich hinauf nach Wieladingen und weiter zur Burgruine. Dort erläuterte Gottlieb Burkart Geschichte, Burganlage und die Sanierung der Ruine. Eine Sage zur Burg wurde vom Burgfräulein Ingrid höchstpersönlich vorgetragen. Auf dem Hochrhein-Höhenweg ging der steile Abstieg entlang der Lehnbachwasserfälle ins Murgtal und wieder hinauf zum Landschaftsschutzgebiet Thimoos. Über Hänner und Oberhof erreichten wir bei Regen den Lehrbienenstand wo uns Rolf Briegel fesselnd über die Honigbienenzucht informierte. Der Aufenthalt dort bewahrte uns vor dem wolkenbruchartigen Regen. Durchs Andelsbachtal erreichten wir das Ziel unserer Wimpelwanderung - Laufenburg. Einer Stadtführung mit Ines Zeller schloss sich eine Führung im Museum Schiff im schweizerischen Laufenburg durch die Ausstellung „Gefahr am Fluss“ an.
Feierliche Wimpelübergabe beim Bürgermeisterempfang
Nachdem wir den Wimpel nach 103 Wanderkilometern erfolgreich ans Ziel gebracht hatten wurden wir von Bürgermeister Ulrich Krieger im Rathaus feierlich empfangen. In Anwesenheit vieler Gäste wurde der Wimpel an den Ortsvereins Laufenburg, den Gastgeber der diesjährigen Delegiertenversammlung, übergeben. Ines Zeller überreichte den Wimpel traditionsgemäß an den Bürgermeister der gastgebenden Stadt, Ulrich Krieger, zur Bewahrung in seinem Amtszimmer bis zur Wimpelwanderung 2023 nach Emmendingen.
Schließlich hatten wir Wimpelwanderer die Ehre uns ins Goldene Buch
der Stadt Laufenburg eintragen zu dürfen.